Im Fokus stehen die körperliche Betätigung, das Miteinander der Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassenstufen und die Erweiterung des Erfahrungshorizontes jedes Einzelnen durch die Bereisung eines fremden Landes. Es soll ein respektvoller Umgang untereinander gefördert werden und das Verantwortungsbewusstsein für die Gruppe und andere Mitmenschen gestärkt werden. Erfolgserlebnisse durch körperliche Leistungsverbesserungen beim täglichen Wandern in der Natur und die Anwendung der englischen Sprache sollen die Jugendlichen zusätzlich anspornen und motivieren.
Gleichzeitig können in einem Kontext abseits des Schulalltages Leistungsdruck und Aggressionen abgebaut werden. Beim gemeinsamen Kochen für die Gruppe oder beim Zeltaufbau können die SuS Verantwortung übernehmen und sich untereinander helfen. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Gefühl für die Gruppe und unterstützen sich gegenseitig, sodass sie auch in der Schule oder im Freundeskreis einen respektvolleren Umgang miteinander pflegen.
Aufgrund des guten Betreuungsverhältnisses können Studierende den Schülerinnen und Schülern bei der Reise intensiv zur Seite stehen und sie in allen Bereichen unterstützen. Gleichzeitig erhoffen sich die LehrerInnen und wir, dass durch die gemeinsamen Erlebnisse sich eine enge Beziehung zu den Schülern entwickeln wird. Einige der Studierenden waren schon im letzten Jahr Mitgestalter des Projekts und ihrer Erfahrung nach war es das Verhältnis zwischen den Jugendlichen und Studierenden, welches die Reise so besonders machte.
Der Unterschied zu einer Klassenfahrt mit Lehrern besteht darin, dass wir als Studierende in vielen Belangen eine engere Bindung zu den Jugendlichen aufbauen können. Wir können uns gut mit ihnen identifizieren und sie sich mit uns, zeitgleich sind wir Vorbilder und Freunde für sie. Dies sind gute und einmalige Voraussetzungen für besondere Erlebnisse und Freundschaften.
Wir können unsere eigenen Vorurteile überprüfen und gegebenenfalls abbauen. Wir stellen uns bildungsgesellschaftlichen Themen und werden sensibilisiert für andere kulturelle und familiäre Hintergründe. Soziale und kommunikative Fähigkeiten werden geschult. Zudem erlernen wir wichtige Kompetenzen im Umgang mit Jugendlichen und übernehmen Verantwortung in der Bildungsarbeit.
Als Teilnehmer des letzten Projekts haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich manche Kommilitonen nicht vorstellen können, unter welchen Bedingungen viele HauptschülerInnen aufwachsen. Hier wird durch den Austausch ein anderes Bewusstsein geschaffen. Zwei gesellschaftlich getrennte Gruppen treffen aufeinander und tauschen sich aus.